Alljährlich finden sich kommunale Vertreterinnen und Vertreter beim Kongress Klimaneutrale Kommune in Freiburg ein, um sich zu Herausforderungen und Lösungen rund um das Thema Klimaneutralität zu informieren. Beim diesjährigen Kongress lag der Fokus klar auf der praktischen Umsetzung der Klimaziele und REMONDIS war dabei.
Am 6. Februar 2025 startete in Freiburg im Breisgau der nunmehr 14. Kongress Klimaneutrale Kommune unter dem Motto „Mehr Praxis, mehr Vernetzung und mehr Umsetzung“. Zwei Tage lang beschäftigten sich die Teilnehmenden vor Ort mit den drängenden Fragen rund um den zunehmend spürbaren Klimawandel und notwendige Anpassung an diesen. Im Zentrum stand die Umstellung der Kommunen auf eine stabile, nachhaltige Energieversorgung. Insgesamt lieferte der Kongress mit rund 40 Veranstaltungen – darunter Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen – wichtige Fakten, Einordnungen und vor allem mögliche Wege, wie Städte und Gemeinden dem Klimawandel begegnen können. Auch REMONDIS präsentierte innovative Lösungen zur Klimaanpassung in der Daseinsvorsorge.
Innovatives Hochwassermanagementsystem von REMONDIS Aqua
Ein wichtiger Bereich der Klimaanpassung ist dabei der Hochwasserschutz. Simon Giutronich, Leiter IoT & Digitale Lösungen bei REMONDIS Aqua, stellte hierzu in einem Vortrag eine innovative Praxislösung im Hochwassermanagement vor. Mithilfe eines von REMONDIS Aqua entwickelten IoT-basierten Hochwassermanagementsystems lassen sich präzise Vorhersagen zu Hochwasserereignissen treffen, sodass Kommunen frühzeitig darauf reagieren können.
Das bereits in Goslar am Harz installierte System sammelt über zahlreiche (an strategisch wichtigen Punkten in der Region platzierte) Sensoren Echtzeitdaten zu Niederschlägen, Füllständen und Bodenfeuchte. Diese werden von einer KI-gestützten Erhebungs- und Analyseplattform erfasst und analysiert. Dabei entsteht ein sogenannter digitaler Zwilling des Hochwasseraufkommens. Auf dieser Datenbasis steuert das System die lokalen Frühwarnsysteme ebenso wie die örtliche Alarmierung und die Optimierung der Niederschlagsrückhaltung.
Wie relevant das Thema in den Kommunen ist, zeigte sich im Anschluss an den Vortrag am stark frequentierten „jungen Tisch“, der reichlich Raum für regen Austausch unter den Teilnehmenden bot. Auch am Stand von REMONDIS freuten sich Simon Guitronich, Adnan Hekalo und Hannah Bartels über zahlreiche interessante und erkenntnisreiche Gespräche. Die Resonanz auf diese Gespräche zeigte, dass das Interesse an innovativen Konzepten und partnerschaftlicher Zusammenarbeit vorhanden ist.
Praktische Umsetzung von Energie- und Mobilitätswende im Fokus
Freiburgs Baubürgermeister Dr. Martin Haag verwies bereits zur Eröffnung des Kongress auf eine entscheidende Frage: „Wie setzen wir den politischen Rahmen in die Realität um?“ In diesem Sinne widmete sich das Gros der Veranstaltungen der praktischen Umsetzung der Transformation zur klimaneutralen Kommune, insbesondere mit Blick auf die Energie- und Mobilitätswende. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass es nicht die eine Lösung gibt, da die Ausgangssituation für jede Gemeinde eine andere ist. Einige allgemeine Erkenntnisse gab es dennoch. Zum Beispiel, dass das riesige Potenzial der Gebäudesanierung bislang kaum genutzt wird. So könnte laut Sophia Oberhuber von Energiesprong Deutschland beispielsweise die geringe Sanierungsrate von aktuell 0,7 Prozent mithilfe serieller Sanierung kostengünstig erhöht werden.
Einen weiteren allgemeinen Hebel zeigte die Geschäftsführerin von Klima Plus, Stefanie Lorenz, mit Synergien von Klimaanpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen auf. So sei etwa eine effektive Fassadendämmung auch vorteilhaft für den Schutz vor Kälte und Hitze. Photovoltaikanlagen in Verbindung mit einer Dachbegrünung zu ergänzen, steigere wiederum die Effizienz der PV-Anlagen, die Haltbarkeit der Dachhaut sowie den Arten- und Hitzeschutz.
Ähnliche Synergieeffekte beschrieb Daniela Dietsche von der Bodensee-Stiftung im Zusammenhang mit Biodiversität. So sei ein ökologisch hochwertiges Stadtgrün eine widerstands- und zukunftsfähige Lösung für die klimaresiliente Gestaltung von kommunalen Flächen, die Reduzierung von Lärmemissionen sowie für gesunde Biotope und einen effektiven Hochwasserschutz.
Die Messe zeigte eindrucksvoll, dass der Weg zur klimaneutralen Kommune viele individuelle Lösungen erfordert – doch durch kluge Synergien und innovative Ansätze lassen sich Klimaschutz, Klimaanpassung und Wirtschaftlichkeit erfolgreich miteinander verbinden.